Heimische Grillen züchten für Reptilien
Als engagierter Reptilienhalter wissen Sie sicherlich, wie wichtig eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährung für Ihre Schützlinge ist. Eine hervorragende Möglichkeit, Ihren Bartagamen, Geckos oder Chamäleons stets frisches, lebendiges Futter zu bieten, ist die eigene Zucht von heimischen Grillen. Dieser Artikel führt Sie durch alle wichtigen Aspekte der Grillenzucht und zeigt, wie Sie mit überschaubarem Aufwand eine nachhaltige Futterquelle für Ihre Reptilien etablieren können.
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Warum heimische Grillen als Futtertiere züchten?
Die Zucht von heimischen Grillen bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem regelmäßigen Kauf von Futtertieren. Heimische Grillen wie die Hausgrille (Acheta domesticus) oder die Feldgrille (Gryllus campestris) sind besonders nährstoffreiche Futterinsekten und eignen sich hervorragend für die meisten insektenfressenden Reptilien. Im Vergleich zu anderen Futtertierzucht Sets ist die Grillenzucht relativ einfach zu handhaben.
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Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:
- Konstante Verfügbarkeit von frischem, lebendigem Futter
- Kontrolle über die Qualität und Nährstoffanreicherung (Gutloading)
- Kostenersparnis bei regelmäßigem Futterbedarf
- Vermeidung von Transportstress bei den Futtertieren
- Umweltfreundlichere Alternative zum kommerziellen Kauf
Wie unsere Leser in unserem Artikel „Eigene Protein-Zucht für Reptilienfreunde“ bereits erfahren haben, kann die Selbstzucht von Futtertieren eine lohnende Ergänzung zur Reptilienhaltung sein. Die Grillenzucht stellt dabei eine besonders beliebte Option dar.
Grundausstattung für die Zucht von heimischen Grillen
Für den Start Ihrer eigenen Grillenzucht benötigen Sie eine überschaubare Grundausstattung. Die folgenden Komponenten bilden die Basis für eine erfolgreiche Zucht:
Behälter für die Grillenzucht
Als Behältnis eignet sich ein großer Kunststoffbehälter mit Deckel oder eine spezielle Grillenzuchtbox. Wichtig ist, dass der Behälter mindestens 30-40 cm lang, 20-30 cm breit und 20-30 cm hoch ist. Der Deckel sollte mit Lüftungslöchern versehen werden, die mit feinem Metallgitter abgedeckt sind – fein genug, dass keine Grillen entkommen können, aber ausreichend für eine gute Belüftung. Die Wände des Behälters sollten mit Vaseline oder speziellen Insektenbarrieren bestrichen werden, um ein Entkommen zu verhindern.
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Einrichtung und Substrate
Als Bodengrund für die Zucht heimischer Grillen eignen sich Kokosfasersubstrat, Vermiculit oder unbehandelter Torf. Der Bodengrund sollte etwa 3-5 cm hoch sein und leicht feucht gehalten werden – jedoch nicht zu nass, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zur weiteren Einrichtung gehören:
- Eierpappen oder Eierkartons als Versteck- und Klettermöglichkeiten
- Kleine Schalen für Futter und Wasser
- Eine separate Ablageboxmit feuchtem Sand für die Eiablage
Heizung und Beleuchtung
Heimische Grillen benötigen eine konstante Temperatur zwischen 26-30°C für optimales Wachstum und Fortpflanzung. Dies kann durch verschiedene Heizquellen erreicht werden:
Eine Wärmematte unter einem Teil des Behälters schafft einen Temperaturgradienten und erlaubt den Grillen, ihre bevorzugte Temperaturzone zu wählen. Alternativ kann ein Heizstrahler über dem Behälter platziert werden. Die Verwendung eines Thermostats ist empfehlenswert, um die Temperatur präzise zu regulieren.
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Bezüglich der Beleuchtung sind Grillen nicht anspruchsvoll – ein normaler Tag-Nacht-Rhythmus ist ausreichend, ohne spezielle Beleuchtungskörper.
Der Zuchtprozess von heimischen Grillen
Mit der richtigen Ausstattung können Sie nun mit dem eigentlichen Zuchtprozess beginnen:
Grundstock beschaffen
Um Ihre Zucht von heimischen Grillen zu starten, benötigen Sie einen Grundstock von etwa 50-100 erwachsenen Grillen, idealerweise mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis. Diese können Sie in Reptilienfachgeschäften oder bei seriösen Online-Händlern erwerben. Achten Sie beim Kauf auf gesund aussehende, aktive Tiere ohne Anzeichen von Parasiten oder Krankheiten.
Fütterung und Pflege der Grillen
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Grillenkolonie und letztendlich auch für den Nährwert, den Ihre Reptilien erhalten:
Grundfutter für heimische Grillen: Hochwertiges Insektenfutter oder Fischfutter bildet die Basis. Ergänzen Sie dies mit Haferflocken, Weizenkleie und gelegentlich Proteinquellen wie Spirulina-Pulver.
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Frisches Gemüse: Bieten Sie regelmäßig frisches Gemüse wie Karotten, Zucchini oder Blattsalate an. Dies dient nicht nur der Ernährung, sondern auch als Wasserquelle.
Wasser: Stellen Sie stets frisches Wasser zur Verfügung, am besten in einem flachen Gefäß mit einem Schwamm oder Wattebausch, um Ertrinken zu verhindern.
Die Pflege umfasst das regelmäßige Entfernen von Futterresten, Kot und toten Grillen, um die Ausbreitung von Bakterien und Schimmel zu verhindern. Der Bodengrund sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden.
Fortpflanzung und Aufzucht der Nymphen
Bei optimalen Bedingungen werden die weiblichen Grillen nach etwa 7-10 Tagen beginnen, Eier zu legen. Dafür sollten Sie eine separate Schale mit feuchtem Sand oder Kokoserde bereitstellen. Diese Brutschale sollte etwa 5-7 cm tief sein und stets leicht feucht gehalten werden.
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Nach 10-14 Tagen Inkubationszeit schlüpfen die Nymphen. Diese können entweder in der Hauptkolonie verbleiben oder – für bessere Überlebenschancen – in einen separaten Aufzuchtbehälter umgesiedelt werden. Die kleinen Grillen benötigen dieselben Umgebungsbedingungen wie die Erwachsenen, sollten aber mit besonders feinem Futter versorgt werden.
Häufige Herausforderungen bei der Grillenzucht
Wie bei jeder Tierzucht können auch bei der Zucht von heimischen Grillen Probleme auftreten:
Kannibalismus
Grillen können bei Überbevölkerung oder Nahrungsknappheit kannibalistische Tendenzen entwickeln. Beugen Sie vor durch ausreichend Platz, genügend Versteckmöglichkeiten und konstantes Futterangebot. Besonders wichtig ist das schnelle Entfernen toter Grillen, da diese den Kannibalismus fördern können.
Schimmelbildung
Zu hohe Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen. Achten Sie auf eine gute Belüftung und entfernen Sie regelmäßig Futterreste. Das Substrat sollte feucht, aber nicht durchnässt sein.
Parasiten und Krankheiten
Achten Sie auf Anzeichen von Parasiten oder Krankheiten, wie ungewöhnliches Verhalten, verminderte Aktivität oder Veränderungen im Aussehen der Grillen. Bei Verdacht auf einen Befall sollten Sie die betroffenen Tiere isolieren und gegebenenfalls die Kolonie neu starten.
Fütterung der Grillen an Reptilien
Bevor Sie die heimischen Grillen an Ihre Reptilien verfüttern, sollten Sie ein sogenanntes „Gutloading“ durchführen. Dabei werden die Grillen 24-48 Stunden vor der Verfütterung mit besonders nährstoffreichen Futtermitteln versorgt, um ihren Nährwert zu maximieren. Geeignet sind spezielles Gutload-Futter, Gemüse mit hohem Kalziumgehalt und proteinreiche Zusätze.
Unmittelbar vor dem Verfüttern können die Grillen zusätzlich mit Kalziumpulver oder Vitaminpräparaten bestäubt werden, um den Nährwert weiter zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig für wachsende oder reproduktiv aktive Reptilien.
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Wählen Sie für die Fütterung Grillen in passender Größe: Die Breite des Insekts sollte nicht größer sein als der Abstand zwischen den Augen des Reptils. Junge oder kleine Reptilien sollten entsprechend mit kleineren Nymphen gefüttert werden.
Fazit: Nachhaltige Versorgung durch eigene Grillenzucht
Die Zucht heimischer Grillen für Reptilien ist eine lohnende Beschäftigung, die nicht nur zu einer nachhaltigen und kostengünstigen Futterversorgung beiträgt, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Ernährungsbedürfnisse Ihrer Reptilien fördert. Mit dem richtigen Setup, konsequenter Pflege und etwas Geduld können Sie eine stabile Zuchtkolonie etablieren, die Ihre schuppigen Freunde kontinuierlich mit hochwertigem Lebendfutter versorgt.
Während der anfängliche Aufwand nicht unerheblich ist, amortisieren sich die Kosten bei regelmäßigem Futterbedarf schnell. Zudem haben Sie die vollständige Kontrolle über die Qualität und können sicherstellen, dass Ihre Reptilien optimal ernährt werden.
Starten Sie Ihre eigene Grillenzucht und erleben Sie, wie Ihre Reptilien von diesem frischen, nährstoffreichen Futter profitieren!
+ Welche Grundausstattung brauche ich, um mit der Grillenzucht für meine Reptilien zu starten?
+ Was füttere ich meinen Grillen, damit sie optimales Futter für meine Reptilien werden?
Eine abwechslungsreiche Ernährung der Grillen ist entscheidend für den Nährwert, den Ihre Reptilien später erhalten. Als Grundfutter eignet sich hochwertiges Insektenfutter oder Fischfutter, ergänzt durch Haferflocken, Weizenkleie und gelegentlich Spirulina-Pulver als Proteinquelle.
Frisches Gemüse wie Karotten, Zucchini oder Blattsalate sollten Sie regelmäßig anbieten – diese dienen sowohl der Ernährung als auch als Wasserquelle. Für Wasser verwenden Sie am besten ein flaches Gefäß mit einem Schwamm oder Wattebausch, um Ertrinken zu verhindern.
Besonders wichtig ist das „Gutloading“: 24-48 Stunden vor der Verfütterung versorgen Sie die Grillen mit besonders nährstoffreichem Gutload-Futter, Gemüse mit hohem Kalziumgehalt und proteinreichen Zusätzen. Direkt vor dem Verfüttern können Sie die Grillen zusätzlich mit Kalziumpulver oder Vitaminpräparaten bestäuben.
+ Wie verhindere ich, dass meine Grillen aus dem Zuchtbehälter entkommen?
Das Entkommen von Grillen ist eine häufige Sorge, lässt sich aber mit den richtigen Maßnahmen zuverlässig verhindern. Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme ist das Bestreichen der oberen Innenwände mit Vaseline oder speziellen Insektenbarrieren. Diese glatte Schicht macht es Grillen unmöglich, hochzuklettern.
Der Deckel Ihres Zuchtbehälters sollte mit Lüftungslöchern versehen sein, die mit feinem Metallgitter abgedeckt sind – fein genug, dass selbst kleine Nymphen nicht durchpassen, aber ausreichend für gute Belüftung. Alternativ können Sie auch eine spezielle Grillenzuchtbox kaufen, die bereits mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet ist.
Zusätzliche Sicherheitstipps: Stellen Sie den Behälter in eine flache Wanne mit glatten Wänden als doppelte Sicherung. Bestreichen Sie auch diese mit Vaseline. Kontrollieren Sie regelmäßig die Dichtigkeit des Deckels und reparieren Sie beschädigte Stellen am Gitter sofort.
+ Wie oft muss ich den Zuchtbehälter für meine Grillen reinigen?
Eine regelmäßige Reinigung ist entscheidend für eine gesunde Grillenkolonie. Tägliche Pflege: Entfernen Sie jeden Tag Futterreste, die zu schimmeln beginnen könnten, sowie tote Grillen, die Kannibalismus fördern können. Nutzen Sie dafür eine kleine Pinzette oder einen kleinen Schaufel.
Wöchentliche Pflege: Tauschen Sie die Futter- und Wasserschalen aus und reinigen Sie diese gründlich. Entfernen Sie verschmutzte Bereiche des Bodengrundes punktuell. Ersetzen Sie stark verschmutzte Eierpappen durch frische.
Monatliche Grundreinigung: Alle 4-6 Wochen sollten Sie den gesamten Bodengrund austauschen und den Behälter komplett reinigen. Verwenden Sie dafür heißes Wasser und ggf. einen speziellen Terrarienreiniger. Lassen Sie alles vollständig trocknen, bevor Sie die Grillen wieder einsetzen.
Achten Sie besonders auf Schimmelbildung durch zu hohe Feuchtigkeit. Eine gute Belüftung und das Vermeiden von Überfeuchtung sind dabei essenziell. Bei ersten Anzeichen von Schimmel sollten Sie sofort reagieren und betroffene Bereiche großzügig entfernen.
+ Welche Temperatur brauchen Grillen für optimales Wachstum und wie stelle ich diese sicher?
Heimische Grillen benötigen für optimales Wachstum und Fortpflanzung eine konstante Temperatur zwischen 26-30°C. Bei dieser Temperatur entwickeln sich die Nymphen schnell, und die erwachsenen Tiere sind reproduktiv aktiv. Temperaturen unter 20°C verlangsamen die Entwicklung drastisch, während Temperaturen über 35°C schädlich sein können.
Bewährte Heizmethoden: Eine Wärmematte unter einem Teil des Behälters ist ideal, da sie einen Temperaturgradienten schafft – die Grillen können so selbst ihre bevorzugte Zone wählen. Alternativ funktioniert auch ein Heizstrahler über dem Behälter, der zusätzlich für leichte Trocknung sorgt.
Präzise Temperaturkontrolle: Investieren Sie unbedingt in einen Thermostat, der die Heizung automatisch reguliert und Überhitzung verhindert. Ein digitales Thermometer mit Hygrometer hilft Ihnen, sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Platzieren Sie den Temperaturfühler auf Höhe des Bodengrundes, wo sich die Grillen hauptsächlich aufhalten.
Eine Zeitschaltuhr kann zusätzlich helfen, bei Bedarf einen Tag-Nacht-Zyklus zu simulieren.
+ Wie lange dauert es, bis aus Grilleneiern erwachsene Futtertiere werden?
Die Entwicklung von Grilleneiern zu erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Tieren dauert bei optimalen Bedingungen (26-30°C) etwa 8-10 Wochen. Diese Zeit lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen:
Inkubationszeit: Die Eier werden von den Weibchen in feuchten Sand oder Kokoserde abgelegt. Nach 10-14 Tagen schlüpfen die winzigen Nymphen – vorausgesetzt, die Brutschale wurde konstant leicht feucht gehalten.
Nymphenstadien: Die frisch geschlüpften Grillen durchlaufen etwa 8-10 Häutungen über 6-8 Wochen, bis sie erwachsen sind. In dieser Phase benötigen sie besonders feines Futter wie gemahlenes Insektenfutter oder fein geriebenes Gemüse.
Geschlechtsreife: Nach etwa 2 Wochen als erwachsene Grillen werden die Weibchen geschlechtsreif und beginnen mit der Eiablage. Ein Weibchen kann während seiner Lebens von etwa 8-10 Wochen mehrere hundert Eier legen.
Um eine kontinuierliche Futterversorgung sicherzustellen, empfiehlt es sich, mehrere Aufzuchtbehälter in verschiedenen Entwicklungsstadien parallel zu führen. So haben Sie stets Grillen in der richtigen Größe für Ihre Reptilien verfügbar.
+ Was kann ich gegen Kannibalismus in meiner Grillenkolonie tun?
Kannibalismus ist ein häufiges Problem in der Grillenzucht, lässt sich aber durch gezielte Maßnahmen deutlich reduzieren. Grillen werden vor allem bei Überbevölkerung, Nahrungsknappheit oder Wassermangel zu Kannibalen.
Ausreichend Platz: Überbevölkerung ist die Hauptursache. Pro 100 erwachsenen Grillen sollten Sie mindestens einen Behälter von 40×30 cm einplanen. Bei zu vielen Tieren teilen Sie die Kolonie auf mehrere Behälter auf.
Versteckmöglichkeiten: Stapeln Sie reichlich Eierpappen oder Eierkartons in den Behälter. Diese vergrößern die nutzbare Fläche erheblich und bieten Rückzugsmöglichkeiten.
Konstante Futter- und Wasserversorgung: Stellen Sie sicher, dass immer ausreichend proteinreiches Futter vorhanden ist. Ergänzen Sie regelmäßig mit frischem Gemüse, das auch als Wasserquelle dient. Nutzen Sie zusätzlich eine Insektentränke mit Schwamm.
Hygiene: Entfernen Sie tote Grillen sofort mit einer langen Pinzette, da diese Kannibalismus fördern. Auch kranke oder geschwächte Tiere sollten Sie isolieren.
+ Wie erkenne ich das Geschlecht meiner Grillen und brauche ich ein bestimmtes Verhältnis?
Die Geschlechtsbestimmung bei erwachsenen Grillen ist relativ einfach. Weibliche Grillen erkennen Sie an einem langen, nadelartigen Legeapparat (Ovipositor) am Hinterleib, der deutlich sichtbar zwischen den beiden Cerci (Schwanzanhänge) hervorragt. Männliche Grillen haben diesen Legeapparat nicht und sind oft etwas kleiner.
Für eine erfolgreiche Zucht ist das richtige Geschlechterverhältnis wichtig: Idealerweise sollten Sie etwa 1 Männchen auf 3-4 Weibchen halten. Zu viele Männchen führen zu Konkurrenzverhalten, Stress und Kannibalismus. Wenn Sie Ihren Grundstock an Grillen kaufen, fragen Sie nach einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis.
Praktischer Tipp: Nutzen Sie eine Lupe oder Kopflupe für die Geschlechtsbestimmung. Fangen Sie die Grillen vorsichtig mit einem Insektenfänger oder einer weichen Pinzette ein und betrachten Sie den Hinterleib.
Zur Organisation Ihrer Zucht können separate transparente Behälter hilfreich sein, um verschiedene Altersgruppen und Geschlechterverhältnisse optimal zu managen.
+ Welche Größe sollten die Grillen haben, wenn ich sie an meine Reptilien verfüttere?
Die richtige Größe der Futtertiere ist entscheidend, um Verdauungsprobleme oder Erstickungsgefahr bei Ihren Reptilien zu vermeiden. Die Grundregel lautet: Die Breite des Futterinsekts sollte nicht größer sein als der Abstand zwischen den Augen Ihres Reptils.
Für verschiedene Reptiliengrößen: Junge Bartagamen, Geckos oder kleine Chamäleons benötigen winzige Micro-Grillen (1-2 Wochen alt). Nutzen Sie hierfür am besten einen separaten Aufzuchtbehälter für Nymphen. Halbwüchsige Reptilien fressen mittelgroße Grillen (4-6 Wochen alt), während ausgewachsene Tiere große, adulte Grillen vertragen.
Vorbereitung vor der Fütterung: Führen Sie 24-48 Stunden vor der Verfütterung ein „Gutloading“ durch, indem Sie die Grillen mit speziellem Gutload-Futter und nährstoffreichem Gemüse versorgen. Unmittelbar vor dem Verfüttern bestäuben Sie die Grillen in einem Stäubebeutel mit Kalziumpulver und Vitaminpräparaten.
Verwenden Sie zum Verfüttern eine Futterpinzette oder einen speziellen Futternapf, aus dem die Grillen nicht entkommen können.
+ Lohnt sich die eigene Grillenzucht finanziell im Vergleich zum Kauf von Futtertieren?
Ja, die eigene Grillenzucht amortisiert sich bei regelmäßigem Futterbedarf relativ schnell, besonders wenn Sie mehrere Reptilien halten. Die anfängliche Investition liegt bei etwa 50-100 Euro für die Grundausstattung: Zuchtbehälter, Heizung mit Thermostat, Substrat, Einrichtung und den ersten Zuchtansatz an Grillen.
Laufende Kosten: Monatlich fallen etwa 10-20 Euro für Futter, Gemüse und Strom an. Zum Vergleich: Der regelmäßige Kauf von Futtertieren kann bei mittlerem Bedarf (etwa 200 Grillen pro Monat) schnell 30-50 Euro kosten – dazu kommen oft Versandkosten und das Risiko von Ausfällen durch Transportstress.
Weitere Vorteile: Sie haben konstante Verfügbarkeit ohne Lieferzeiten, können die Grillen optimal mit Nährstoffen anreichern und haben stets verschiedene Größen für unterschiedliche Reptilien vorrätig. Nach etwa 3-6 Monaten haben sich die Anschaffungskosten in der Regel amortisiert.
Ein digitales Thermometer hilft Ihnen, die Bedingungen zu optimieren und unnötige Ausfälle zu vermeiden.