Infrarotstrahler im Terrarium
Die richtige Wärmeversorgung gehört zu den wichtigsten Aspekten bei der Haltung von Reptilien. Als wechselwarme Tiere sind sie auf externe Wärmequellen angewiesen, um ihren Stoffwechsel zu regulieren. Infrarotstrahler für das Terrarium haben sich dabei als besonders effektive Lösung etabliert. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über diese spezielle Form der Wärmeversorgung für Ihre schuppigen Freunde.
Warum Infrarotstrahler ideal für Reptilien sind
Reptilien wie Bartagamen, Geckos und Chamäleons benötigen in ihrem Lebensraum unterschiedliche Temperaturzonen. In freier Wildbahn nutzen sie die Sonnenwärme, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Im Terrarium übernehmen Infrarotwärmestrahler diese wichtige Funktion.
Der entscheidende Vorteil von Infrarotstrahlern liegt in ihrer Funktionsweise: Sie geben Wärmestrahlung ab, die nicht primär die Luft, sondern direkt die Oberflächen und Körper der Tiere erwärmt. Dies entspricht dem natürlichen Prinzip der Sonnenwärme wesentlich besser als reine Lufterwärmung. Die tiefe Durchdringung der Infrarotstrahlung fördert die Durchblutung und unterstützt den Stoffwechsel der Reptilien optimal.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühlampen erzeugen qualitativ hochwertige Infrarotwärmestrahler für Reptilien kaum oder gar kein sichtbares Licht. Das ermöglicht eine kontinuierliche Wärmeversorgung auch während der Nachtphase, ohne den Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere zu stören – ein wichtiger Aspekt für das Wohlbefinden der Reptilien.
Empfohlene Produkte zu Infrarot Wärmestrahler Reptilien
Lesen Sie auch unseren Artikel über Wärme für schuppige Freunde, um mehr über verschiedene Heizmethoden im Terrarium zu erfahren.
Verschiedene Typen von Infrarotstrahlern für das Terrarium
Auf dem Markt finden sich verschiedene Arten von Infrarotstrahlern, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile bieten:
Keramik-Infrarotstrahler
Diese robuste Variante der Infrarotstrahler besteht aus einer speziellen Keramik, die beim Erhitzen Infrarotstrahlung abgibt. Keramik-Wärmestrahler zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
Keramik-Infrarotstrahler produzieren keinerlei sichtbares Licht, was sie ideal für die nächtliche Wärmeversorgung macht. Sie haben eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 20.000 Betriebsstunden und geben intensive Wärme ab, die für größere oder stark wärmebedürftige Arten wie Bartagamen oder bestimmte Schlangenarten optimal ist. Allerdings werden sie extrem heiß – Temperaturen von über 200°C sind keine Seltenheit. Daher ist ein sicherer Schutzkorb absolut unverzichtbar, um Verbrennungen der Tiere zu verhindern.
Infrarot-Wärmelampen mit Rotlicht
Diese verbreitete Form der Infrarot-Wärmelampen erzeugt neben der Wärmestrahlung auch rotes Licht:
Das rote Licht soll für Reptilien angeblich weniger störend sein als weißes Licht, weshalb diese Lampen häufig auch nachts eingesetzt werden. Neuere Studien zeigen jedoch, dass viele Reptilien das Rotlicht durchaus wahrnehmen können. Die Lebensdauer dieser Lampen ist mit etwa 5.000 Stunden deutlich geringer als bei Keramikstrahlern. Sie eignen sich gut für kleinere Terrarien und Arten mit moderatem Wärmebedarf wie manche Geckos.
Infrarot-Flächenstrahler
Eine alternative Lösung stellen flache Infrarot-Flächenstrahler dar:
Diese Strahler verteilen die Wärme gleichmäßiger über eine größere Fläche. Sie erreichen keine so hohen Temperaturen wie Punktstrahler, bieten dafür aber eine sanftere, großflächigere Wärmeverteilung. Besonders für bodenbewohnende Arten oder als Ergänzung zu Punktwärmequellen sind sie eine gute Wahl. Die Installation erfolgt meist unter dem Terrarium oder an der Seitenwand, was zusätzlichen Platz im Innenraum spart.
Die richtige Platzierung von Infrarotstrahlern im Terrarium
Die korrekte Positionierung der Infrarotstrahler ist entscheidend für das Wohlbefinden der Reptilien und die Effizienz der Wärmeversorgung:
Wärmestrahler sollten stets von oben nach unten strahlen, um die natürliche Sonneneinstrahlung nachzuahmen. Der Abstand zwischen Strahler und Liegeplatz der Tiere muss sorgfältig bestimmt werden. Als Faustregel gilt: Je wärmer der Strahler wird, desto größer sollte der Mindestabstand sein. Bei Keramikstrahlern sind mindestens 25-30 cm Abstand zum nächsten erreichbaren Punkt für die Tiere einzuhalten.
Schaffen Sie unbedingt einen Temperaturgradienten im Terrarium, damit die Tiere zwischen verschiedenen Wärmezonen wählen können. Dies bedeutet, dass der Infrarotstrahler nur einen Teil des Terrariums erwärmen sollte. Ein Thermometer an der wärmsten Stelle des Terrariums ist unverzichtbar, um die Temperatur zu überwachen und Überhitzung zu vermeiden.
Alle Wärmestrahler – besonders Keramikstrahler – müssen mit geeigneten Schutzkörben gesichert werden, um direkten Kontakt der Tiere mit der heißen Oberfläche zu verhindern. Verwenden Sie ausschließlich hitzebeständige Kabel und spezielle hitzebeständige Lampenfassungen, die für den Einsatz mit Infrarotstrahlern ausgelegt sind.
Steuerung und Sicherheit bei der Nutzung von Infrarotstrahlern
Für eine optimale und sichere Nutzung von Infrarotstrahlern im Terrarium sind einige technische Aspekte zu beachten:
Thermostate – unverzichtbare Sicherheitskomponenten
Der Betrieb von Infrarotstrahlern sollte grundsätzlich über einen zuverlässigen Thermostat für das Terrarium geregelt werden. Diese Geräte überwachen kontinuierlich die Temperatur und schalten den Strahler bei Erreichen der Zieltemperatur automatisch ab. Besonders empfehlenswert sind digitale Thermostate mit Tag-Nacht-Automatik, die unterschiedliche Temperaturen für Tag und Nacht programmieren können.
Die Temperatursonde des Thermostats sollte so platziert werden, dass sie die Temperatur an der wärmsten für die Tiere erreichbaren Stelle misst. Eine fehlerhafte Positionierung kann zu gefährlicher Überhitzung führen. Moderne Thermostate verfügen oft über Alarmfunktionen, die bei ungewöhnlichen Temperaturveränderungen warnen.
Sicherheitsaspekte bei der Installation
Bei der Installation von Infrarotstrahlern muss die Sicherheit an erster Stelle stehen:
Achten Sie auf die korrekte Wattzahl – nicht jedes Terrarium benötigt einen 150-Watt-Strahler. Oft reichen bereits 50 oder 75 Watt aus, um die gewünschten Temperaturen zu erreichen. Überdimensionierte Strahler erhöhen nicht nur den Stromverbrauch, sondern können auch zu gefährlicher Überhitzung führen.
Verwenden Sie ausschließlich hitzebeständige Porzellanfassungen, die speziell für den Einsatz mit Wärmestrahlern konzipiert sind. Normale Lampenfassungen aus Kunststoff können schmelzen oder sogar Feuer fangen. Die Verkabelung sollte ebenfalls hitzebeständig sein und außerhalb des Terrariums verlaufen.
Integrieren Sie einen zuverlässigen Schutzkorb um jeden Infrarotstrahler. Dieser verhindert, dass die Tiere direkt mit der heißen Oberfläche in Kontakt kommen. Bei Keramikstrahlern, die Temperaturen über 200°C erreichen können, ist dies besonders wichtig.
Wartung und typische Probleme mit Infrarotstrahlern
Auch die beste Technik benötigt Wartung und kann gelegentlich Probleme bereiten:
Prüfen Sie regelmäßig alle Komponenten auf Beschädigungen – besonders die Kabel und Fassungen, die durch die Hitzeentwicklung besonders beansprucht werden. Reinigen Sie die Strahler in regelmäßigen Abständen von Staub und Schmutz, der die Wärmeleistung beeinträchtigen kann. Die Reinigung sollte immer im abgekühlten Zustand und bei getrennter Stromverbindung erfolgen.
Typische Probleme mit Infrarotstrahlern umfassen nachlassende Wärmeleistung nach längerer Betriebszeit, was auf Alterung des Strahlers hindeuten kann. Überhitzung des Terrariums kann durch einen defekten Thermostat oder falsche Positionierung der Temperatursonde verursacht werden. Häufiges Ein- und Ausschalten des Thermostats kann auf einen überdimensionierten Strahler oder ungünstige Platzierung hindeuten.
Fazit: Die Vorteile von Infrarotstrahlern im Terrarium optimal nutzen
Infrarotstrahler bieten eine effektive und naturnahe Methode, um Reptilien im Terrarium mit der lebensnotwendigen Wärme zu versorgen. Die direkte Wärmestrahlung entspricht dem natürlichen Sonnenlicht und unterstützt den Stoffwechsel und das Wohlbefinden der Tiere optimal.
Die Wahl des richtigen Strahlertyps – sei es ein Keramik-Infrarotstrahler, eine Rotlicht-Wärmelampe oder ein Flächenstrahler – sollte sich nach den spezifischen Bedürfnissen der gehaltenen Reptilienart und der Terrariengröße richten. Mit der korrekten Installation, einem zuverlässigen Thermostat und regelmäßiger Wartung schaffen Sie eine sichere und artgerechte Wärmeversorgung für Ihre Reptilien.
Denken Sie immer daran: Die richtige Temperatur ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit Ihrer Reptilien. Investieren Sie daher in qualitativ hochwertige Infrarotstrahler und das nötige Zubehör – Ihre schuppigen Freunde werden es Ihnen mit Vitalität und einem langen Leben danken.







