DIY Terrarium Rückwand selber bauen
Eine selbstgebaute DIY Terrarium Rückwand ist nicht nur ein echter Hingucker im Reptilien-Terrarium, sondern bietet deinen schuppigen Mitbewohnern auch zusätzlichen Kletter- und Versteckraum. Im Gegensatz zu gekauften Lösungen kannst du bei einer selbstgebauten Rückwand die Gestaltung vollständig auf die Bedürfnisse deiner Reptilienart und deine ästhetischen Vorstellungen abstimmen. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln eine naturgetreue Rückwand selber bauen kannst, die sowohl funktional als auch optisch beeindruckend ist.
Warum eine DIY Terrarium Rückwand für deine Reptilien sinnvoll ist
Die Rückwand ist mehr als nur ein dekoratives Element. Sie schafft eine dreidimensionale Struktur im Terrarium und erfüllt wichtige Funktionen für das Wohlbefinden deiner Reptilien:
Für kletternde Arten wie Chamäleons oder Geckos bietet sie zusätzliche Kletterflächen. Bodenbewohner wie Bartagamen nutzen sie als Sonnenplatz oder zur territorialen Abgrenzung. Eine naturnahe Rückwand reduziert außerdem Stress, da sie den Tieren das Gefühl gibt, in ihrer natürlichen Umgebung zu leben.
Empfohlene Produkte zu Bartagamen Terrarium
Empfohlene Produkte zu Gecko Terrarium
Im Vergleich zu fertigen Rückwänden aus dem Handel bietet dir das Selberbauen entscheidende Vorteile:
- Perfekte Anpassung an die exakten Maße deines Terrariums
- Individuelle Gestaltung passend zur Herkunft deiner Reptilienart
- Kostenersparnis bei größeren Terrarien
- Möglichkeit, spezielle Elemente wie Pflanztaschen oder Wasserläufe zu integrieren
Materialien für deine DIY Terrarium Rückwand
Bevor du mit dem Bau deiner DIY Terrarium Rückwand beginnst, solltest du alle benötigten Materialien bereitstellen. Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend für Langlebigkeit, Sicherheit und Ästhetik.
Die Basis deiner DIY Terrarium Rückwand
Als Grundlage für deine Rückwand eignen sich verschiedene Materialien:
Styropor ist das am häufigsten verwendete Material für DIY Rückwände. Es ist leicht, lässt sich einfach bearbeiten und ist preisgünstig. Verwende am besten extrudiertes Polystyrol (XPS), das nicht bröselt und sich gut schnitzen lässt. Eine Alternative ist Styrodur, das dichter und stabiler als gewöhnliches Styropor ist.
Korkplatten bieten eine natürliche Optik und sind bereits fertig für die Verwendung im Terrarium. Sie sind zwar etwas teurer, aber dafür direkt einsatzbereit und besonders bei Regenwald-Terrarien beliebt.
Für eine besonders robuste Rückwand kannst du auch PVC-Platten oder PU-Schaum verwenden, letzterer eignet sich besonders für komplexere 3D-Strukturen.
Sicherer Klebstoff für deine DIY Terrarium Rückwand
Als Klebstoff solltest du ausschließlich Aquariensilikon verwenden. Dieses ist nach dem Aushärten ungiftig und hitzebeständig. Achte darauf, dass es frei von Fungiziden und anderen Zusätzen ist, die für deine Reptilien schädlich sein könnten.
Empfohlene Produkte zu Aquariensilikon
Beschichtungsmaterialien
Für eine naturgetreue Optik und zum Schutz des Grundmaterials wird die Rückwand beschichtet. Folgende Materialien haben sich bewährt:
Kokosfasern sind ideal für Regenwaldterrarien und sorgen für ein natürliches Aussehen. Sie helfen zudem, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Empfohlene Produkte zu Kokosfaser Terrarium
Torfmoos eignet sich ebenfalls für feuchte Terrarien und kann sogar als Pflanzsubstrat dienen, wenn es feucht gehalten wird.
Für Wüstenterrarien ist eine Mischung aus Sand und Lehm oder Flüssiglehm ideal, um eine authentische Wüstenoptik zu erzeugen.
Spezielle Epoxidharze für den Terrarienbau können für eine besonders haltbare und wasserresistente Oberfläche sorgen, die sich ideal für sehr feuchte Terrarien eignet.
Empfohlene Produkte zu Epoxidharz Terrarium
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bau einer DIY Terrarium Rückwand
Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Geduld kannst du eine beeindruckende DIY Terrarium Rückwand schaffen. Hier ist eine detaillierte Anleitung:
1. Vorbereitung und Planung
Beginne mit dem Ausmessen deines Terrariums. Stelle sicher, dass du die genauen Maße der Rückwand kennst und berücksichtige dabei Kabel- und Lüftungsöffnungen. Skizziere dein Design vorab und überlege, welche natürlichen Elemente du integrieren möchtest – etwa Felsvorsprünge, Höhlen oder Bereiche für Pflanzen.
Wenn du deine natürliche Terrariumkulisse planst, berücksichtige die Bedürfnisse deiner spezifischen Reptilienart. Bartagamen benötigen beispielsweise erhöhte Sonnenplätze, während Geckos vertikale Kletterflächen schätzen.
2. Grundform erstellen
Schneide die Styroporplatte auf die passende Größe zu. Berücksichtige dabei einen kleinen Spielraum (etwa 0,5 cm), damit die Rückwand später problemlos eingesetzt werden kann. Nun kannst du beginnen, dein Design umzusetzen:
Mit einem Heißdrahtschneider oder scharfem Messer kannst du Vertiefungen und Erhöhungen formen. Arbeite von vorne nach hinten, um eine dreidimensionale Struktur zu erhalten. Für Felsstrukturen eignet sich das Ausschneiden von kleinen Stücken und wieder Ankleben in verschiedenen Winkeln.
Plane besondere Elemente wie Höhlen oder Pflanztaschen von Anfang an ein. Für Höhlen kannst du größere Stücke aushöhlen oder mehrere Schichten Styropor übereinander kleben und entsprechend formen.
3. Befestigung von Dekoelementen
Jetzt kannst du zusätzliche Dekoelemente wie Korkrinden, Wurzeln oder Lianenstücke anbringen. Befestige diese mit Aquariensilikon und lasse alles gründlich trocknen (mindestens 24 Stunden). Achte darauf, dass alle Elemente sicher befestigt sind und nicht herunterfallen können.
Empfohlene Produkte zu Korkrinde Terrarium
4. Beschichtung und Versiegelung
Nach dem Trocknen der Grundstruktur folgt die wichtige Beschichtungsphase:
Trage zuerst eine dünne Schicht Aquariensilikon auf den Bereich auf, den du zuerst bearbeiten möchtest. Arbeite in kleinen Abschnitten, damit das Silikon nicht antrocknet, bevor du das Beschichtungsmaterial aufbringst.
Drücke dann dein gewähltes Material (Kokosfasern, Sand, etc.) in das noch feuchte Silikon. Bei Kokosfasern kannst du diese entweder direkt aufdrücken oder das Silikon in die Fasern eintauchen. Bei Sandmischungen streust du diese großzügig über das Silikon und entfernst überschüssiges Material nach dem Trocknen.
Für besonders realistische Felsstrukturen empfiehlt sich eine Mehrschichttechnik: Nach einer ersten Schicht Silikon mit grober Beschichtung kannst du weitere Farbakzente mit Acrylfarben setzen und dann mit klarem Silikon versiegeln.
5. Trocknen und Spülen
Nach der Beschichtung sollte die DIY Terrarium Rückwand mindestens 48 Stunden trocknen. Während dieser Zeit entweicht die Essigsäure aus dem Silikon, was einen typischen Geruch verursacht. Stelle sicher, dass der Raum gut belüftet ist.
Spüle die fertige Rückwand anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser ab, um lose Partikel zu entfernen und Silikonreste auszuwaschen. Lasse sie danach erneut vollständig trocknen.
6. Einbau und Befestigung
Beim Einbau deiner DIY Rückwand hast du mehrere Möglichkeiten:
Für eine temporäre Lösung kannst du die Rückwand einfach passgenau einsetzen, ohne sie zu befestigen. Dies erleichtert die spätere Reinigung oder den Austausch.
Für eine permanente Befestigung verwende Aquariensilikon, um die Rückwand an der Terrariumrückseite zu fixieren. Trage das Silikon punktuell auf und drücke die Rückwand an die Glasscheibe. Fixiere sie mit Klebeband oder Stützen, bis das Silikon vollständig ausgehärtet ist (ca. 24 Stunden).
Bei hohen Rückwänden empfiehlt sich eine zusätzliche Befestigung am oberen Rand, um ein Abkippen zu verhindern.
Kreative Ideen für verschiedene Reptilienarten
Je nach Reptilienart kannst du deine DIY Terrarium Rückwand unterschiedlich gestalten:
Für Bartagamen und andere Wüstenbewohner eignen sich sandfarbene Rückwände mit Felsstrukturen und erhöhten Sonnenplätzen. Integriere verschiedene Ebenen und Plattformen, die dein Tier zum Sonnenbaden nutzen kann.
Bei Geckos solltest du auf ausreichend vertikale Kletterflächen achten. Eine mit Kokosfasern beschichtete Rückwand bietet ihnen guten Halt. Integriere kleine Höhlen und Ritzen als Versteckmöglichkeiten.
Für Chamäleons empfehlen sich naturnahe Rückwände mit integrierten Ästen und Klettermöglichkeiten. Hier kannst du auch naturnahe 3D-Kulissen mit mehreren Ebenen schaffen, die das räumliche Klettern fördern.
Schlangen profitieren von strukturierten Rückwänden mit Versteckmöglichkeiten. Integriere horizontale Leisten oder Felsvorsprünge, auf denen sich deine Schlange ausruhen kann.
Pflege und Wartung deiner selbstgebauten Rückwand
Mit der richtigen Pflege kann deine DIY Terrarium Rückwand viele Jahre halten:
Reinige die Rückwand regelmäßig mit einem feuchten Tuch, um Kotspuren zu entfernen. Vermeide aggressive Reinigungsmittel, die die Beschichtung beschädigen könnten.
In sehr feuchten Terrarien kann sich mit der Zeit Schimmel bilden, besonders auf organischen Materialien wie Kokosfasern. Überprüfe die Rückwand regelmäßig und behandle betroffene Stellen mit verdünntem Essigwasser oder tausche stark befallene Bereiche aus.
Empfohlene Produkte zu Essigwasser Terrarium
Sollten sich Teile der Beschichtung lösen, kannst du diese Stellen mit neuem Silikon und Beschichtungsmaterial ausbessern.
Fazit: Deine DIY Terrarium Rückwand als Highlight deines Terrariums
Eine selbst gebaute DIY Terrarium Rückwand ist mehr als nur ein dekoratives Element – sie bietet deinen Reptilien eine naturnahe Umgebung und zusätzlichen Lebensraum. Mit etwas Geduld, den richtigen Materialien und unserer Schritt-für-Schritt Anleitung kannst du ein beeindruckendes Kunstwerk schaffen, das sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und können perfekt auf die Bedürfnisse deiner speziellen Reptilienart abgestimmt werden. Ob Wüstenlandschaft für Bartagamen oder Regenwald für Chamäleons – deine Kreativität entscheidet über das Endergebnis.
Teile gerne deine Erfahrungen mit deiner selbstgebauten Rückwand oder stelle Fragen in den Kommentaren. Wir sind gespannt auf deine kreativen Projekte!







